Das Labyrinth ist ein uraltes Symbol für den Lebensweg. Anders als die Spirale, die in der Natur vorkommt, ist es eine bewusste menschliche Konstruktion – ein verschlungener Pfad, der zur Mitte führt und wieder hinaus. Kein Irrweg, keine Sackgassen – nur der Weg selbst zählt.
Schon vor über 3000 Jahren tauchte das Labyrinth auf einer Tontafel auf Kreta auf. Über Kontinente und Kulturen hinweg fasziniert es bis heute – als Ort der Einkehr, des Tanzes, des Spiels. Besonders in der Gotik wurde es zum spirituellen Symbol, berühmt etwa in der Kathedrale von Chartres.
Unser Schulhof-Labyrinth ist von diesem historischen Vorbild inspiriert. Gemeinsam mit den Kindern entstand im Rahmen eines Kunstprojekts ein begehbares Kunstwerk. Die Kinder gestalteten mit vier harmonischen Erdfarben kunstvolle Muster an den Rändern – der Weg selbst bleibt frei. Die rhythmische Wiederholung der Muster spiegelt unseren Atem – unseren innersten Taktgeber.
Mit großer Freude und Offenheit begingen und begehen die Kinder das Labyrinth – ganz ohne Anleitung, geführt von Neugier und Spiel. Es lädt nicht nur unsere Schülerinnen und Schüler ein, sondern auch viele Gäste. Es ist eine Bereicherung für alle. Vor allem Kinder entdecken es mit Begeisterung. Lasst euch diese Sehenswürdigkeit nicht entgehen. Jeder ist herzlich Willkommen!
Mit freundlichen Grüßen Elisabeth van Stralendorff
Auch die Öffentlichkeit, hier der Chor "Herzklang", nutzte schon das Labyrinth als gelungenes Fotomotiv.
Foto von Lois Strimitzer